Evergreen-Fonds gewinnen als flexibles Einstiegsvehikel in Private Markets zunehmend an Bedeutung – vor allem bei vermögenden Privatanlegern. Anders als klassische Private-Equity- oder Immobilienfonds ermöglichen sie kontinuierliche Mittelzuflüsse, eine einfache Allokation und regelmäßige Liquiditätsfenster. Diese Kombination hat das Interesse im Wealth-Channel deutlich gesteigert, während institutionelle Zuflüsse weitgehend stagnieren.
Eine Analyse des Research-Hauses Morningstar zeigt jedoch, dass die Bewertung der Performance von Evergreen-Fonds noch nicht ausgereift ist. Öffentliche Marktbenchmarks bilden ihre Vermögensstruktur oft nur unzureichend ab. Daher hat Morningstar erstmals spezifische Vergleichsindizes für Evergreen-Strategien in den Bereichen Private Credit, Immobilien, Infrastruktur und Private Equity entwickelt – basierend auf einem verwalteten Vermögen von rund 100 Milliarden US-Dollar.
Die Performance-Unterschiede sind teils erheblich: Private-Credit-Evergreen-Fonds erzielten über die fünf Jahre bis April 2025 im Schnitt 9,3 Prozent annualisierte Rendite und übertrafen damit Hochzinsanleihen und Leveraged Loans. Immobilien-Evergreen-Strategien kamen hingegen nur auf 4 Prozent Jahresrendite und blieben hinter börsennotierten Vergleichsindizes zurück. Spitzenreiter waren Secondaries-Strategien mit durchschnittlich elf Prozent Rendite – nicht zuletzt dank Käufen unter Nettoinventarwert und anschließender Bewertungsaufholung, deren Nachhaltigkeit allerdings hinterfragt wird.
Morningstar betont, dass verlässliche und spezialisierte Benchmarks essenziell sind, um die tatsächliche Wertentwicklung von Evergreen-Fonds transparent zu machen und Anlegern fundierte Entscheidungen zu ermöglichen.